13.11.2008

„1000 Kinder Hören“ – Konvoi 2008

Zum dritten mal machen sich in diesem Jahr Mitglieder von Round Table wieder auf den Weg nach Rumänien.

In diesem Jahr sollen die gesammelten Spenden wieder ca. 200 Kinder zum ersten Mal hören lassen. Mit dabei in diesem Jahr: Winterkleidung und Weihnachtspäckchen für die Kinder.

Die Route führt in diesem Jahr in den sehr armen Ostteil Rumäniens an die moldavische und ukrainische Grenze.

Hier gibt es Schulen für schwerhörige Kinder, jedoch haben diese Teile Rumäniens nach der Revolution und auch nach dem EU-Beitritt praktisch noch keine Hilfe erhalten.

Allgemeine Information zum Versorgungsstand in Rumänien:
Der EU-Beitritt hat zuerst dazu geführt, dass die Preise erheblich gestiegen sind für praktisch alle Güter. Gebäude, wie Schulen und andere öffentliche Gebäude werden derzeit an manchen Stellen renoviert, der bisherige Zustand war ruinenartig an manchen Orten. Wir als Helfer vor Ort bestiegen vorhandene Treppen nur Einzeln um nicht abzustürzen.

Schwerhörigkeit ist u.a. durch den EU-Beitritt in den Hintergrund des Interesses gerückt. Der aktuell vorhandene Berufsstand der Audiologen ist nicht anerkannt, da es zwar eine Ausbildung an der Universität gab, diese aber einen medizinischen Schwerpunkt hat und die eigentliche Arbeit mit Hörgeräten nicht unterrichtet wird.
Der Staat beteiligt sich nach Einzelprüfung hier und da an einer Versorgung für hörbehinderte Kinder. Die breite Masse wohnt in schwerhörigen Internaten (Schulen), die am häufigsten verbreitete Schulform. Die Kinder werden dort i.d.R. sehr gut betreut, die Mitarbeiter sind sehr gut ausgebildet. Das Wichtigste fehlt jedoch: Hörgeräte!!!

Hörgeräte sind nur sehr vereinzelt vorhanden, da die Eltern die geeigneten Geräte meist aus wirtschaftlichen Gründen nicht kaufen können (Preisniveau ist nahezu gleich dem Preisniveau in Deutschland, Batterien sind sogar teurer!)
Die Kinder lernen in den Schulen also Gebärdensprache (Zeichensprache) um etwas zu lernen und sich zu verständigen. In Deutschland würden diese Kinder mit Hörgeräten versorgt und würden z.T. sogar Regelschulen besuchen.
Diese Kinder in Rumänien haben ohne Gehör und den damit verbundenen Spracherwerb (Kein Gehör macht Sprechen unmöglich) keine Zukunft.

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